Leonore Lerch

Psychotherapie Supervision Coaching

Angela Y. Davis

Angela DavisAngela Yvonne Davis wurde am 26. Januar 1944 in Birmingham, Alabama,  geboren und ist eine US-amerikanische Bürgerrechtlerin, Philosophin und Schriftstellerin, die in den 1970er Jahren zur Symbolfigur der Bewegung für die Rechte von politischen Gefangenen wurde. Außerdem war sie in den Jahren 1980 sowie 1984 hinter Gus Hall die Kandidatin der Kom- munistischen Partei der USA für das Amt des US-Vizepräsidenten.
Angela Davis entstammt einer Schwarzen Mittelschichtsfamilie und bekam als 15-Jährige ein Stipendium des American Friends Service Committee für das Little Red School House, die bekannte progressive Privatschule in New York City. Hier kam sie zum ersten Mal mit dem Marxismus in Berührung und schloss sich dem kommunistischen Zirkel an ihrer Schule an. Nach der Schule studierte sie an der Brandeis University in Massachusetts Französisch und konnte ein Jahr in Frankreich gastieren. Zurück in Brandeis lernte Davis Herbert Marcuse auf einer Demonstration kennen und 1966 war sie im Sommersemester Gasthörerin in Frankfurt, wo sie Theodor W. Adornos Veranstaltungen am Institut für Sozialforschung besuchte.
1967 trat sie dem Student Nonviolent Coordinating Committee (SNCC), später sympathisierte sie mit der Black Panther Party und trat der Kommunistischen Partei der USA (CPUSA) bei.

Dem bereits seit seinem 18. Lebensjahr in Haft sitzenden George Jackson, der im Gefängnis Mitglied der Black Panther Party wurde, schlug Davis vor, ein Buch über seine Haftbedingungen zu schreiben, was er mit „Soledad Brother” auch tat. Im August 1970 lieferte sich Jacksons Bruder Jonathan bei einem missglückten Befreiungsversuch in einem Gerichtssaal eine Schießerei mit der Polizei, bei der vier Menschen getötet wurden. Davis wurde vorgeworfen, die Waffe für diesen Überfall geliefert zu haben. Sie war auf ihren Namen gekauft worden. Das Federal Bureau of Investigation (FBI) setzte Angela Davis daraufhin auf die Liste der zehn gefährlichsten Verbrecher der USA. Einige Wochen später wurde sie verhaftet. Ihr drohte wegen des Vorwurfs der „Unterstützung des Terrorismus” die Todesstrafe in den Vereinigten Staaten. Gegen ihre Verhaftung entwickelte sich eine über die Grenzen der Vereinigten Staaten hinausreichende Welle des öffentlichen Protests. Nach zwei Jahren wurde Davis am 4. Juni 1972 in allen Punkten der Anklage freigesprochen. Am Wochenende der in den USA – aufgrund der Zeitverschiebung an einem Montag – entscheidenden Gerichtssitzung fand in der Bundesrepublik Deutschland in Frankfurt der Kongress „Am Beispiel Angela Davis” statt.
Schwerpunkt ihrer vielbeachteten Arbeit der letzten Jahre ist die Untersuchung des „Gefängnisindustriellen Komplexes“, der Verbindungen zwischen Unterdrückung aufgrund des Geschlechts, der „Rasse“ und der Klasse in den USA und weltweit in Zeiten der Globalisierung.
Sie entwickelt hier, wie auch schon in „Are Prisons Obsolete?“ (2003) Gedanken zum Kampf um eine Demokratie, die den Kampf gegen die Hinterlassenschaften der Sklaverei auch sozial endlich zum Erfolg führt.
Angela Davis arbeitet als Professorin an der University of California in Santa Cruz, Kalifornien. Außerdem ist sie Sprecherin der Kampagne gegen die Todesstrafe in den Vereinigten Staaten. […]
2004 erhielt sie den Menschenrechtspreis der Gesellschaft für Bürgerrechte und Menschenwürde.