Leonore Lerch

Psychotherapie Supervision Coaching

Schwarze Frauen & Gesundheit

Leitung: Veada Stoff

Veeda Stoff
Studium der Biochemie in California. Mitarbeiterin bei ISOP – Innovative Sozialprojekte, Graz; Schwerpunkt: Betreuung von Afrikanerinnen.

Fragestellung, was der Begriff „Gesundheit“ für Schwarze Frauen bedeutet, welchen Stellenwert Gesundheit für Schwarze Frauen hat. Das Thema wurde aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Ein Aspekt war der Zusammenhang zwischen Gesundheit und Armut. Schwarze Frauen in Österreich leben oftmals am Rande der Armut: Sie haben kaum Zugang zum Arbeitsmarkt, ihre häufig im Herkunftsland erworbenen Zeugnisse werden in Österreich oftmals nicht anerkannt, viele Schwarze Frauen sind überqualifiziert für die Jobs, die sie machen (dürfen). Manchen werden ihr Know-how und ihre Kompetenzen einfach abgesprochen, schließlich herrscht vielerorts das Klischee, dass Schwarze Menschen „inkompetent“ seien. Somit haben Schwarze Frauen häufig wenig Geld zum Leben. Das wiederum bedeutet, sie können nur essen, was sie sich auch leisten können. Falsche bzw. – weil billig – einseitige Ernährung ist meistens eine Begleiterscheinung von Armut und Ursache vieler Gesundheitsprobleme.
„Gesundheitliche Probleme“ bedeuten oft auch „psychische Probleme“. Frauen, die ihre Herkunftsländer verlassen, vor Naturkatastrophen oder Verfolgung fliehen, sind immer auch psychisch belastet. Spezifisch für Schwarze Frauen sind noch Erfahrungen mit Rassismus und Sexismus, die den psychischen Stress im Alltag erhöhen. Viele Schwarze Frauen lassen sich trotz Symptomen lange nicht behandeln. So lange die Symptome nicht deutlich bemerkbar sind, wollen sie ihre Krankheit nicht wahrhaben, vor allem wenn sie für andere z.B. ihre Familie verantwortlich sind. Es gibt immer noch sehr wenig professionelle DolmetcherInnendienste und muttersprachliches Personal in den Gesundheitseinrichtungen. Oft entstehen peinliche und diskriminierende Situationen, wenn jüngere Familienmitglieder zur Übersetzung von Arztbefunden, Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten herangezogen werden. Auch Informationsbroschüren usw. in internationalen Sprachen würden dazu beitragen, eine bessre Gesundheitsaufklärung zu erzielen. Es gilt das Motto: „Kenne deinen Körper – Kenne deine Rechte!“